“Jassas” aus Griechenland!

 

Wie „überwintert“ es sich eigentlich in Griechenland? Das wollen wir gerne selber herausfinden und machen uns nach einer tollen Zeit in Bulgarien auf in Richtung Süden. Das Onlineformular für die Einreise nach Griechenland ist ausgefüllt, ein kostengünstiger Antigen-Schnelltest ausreichend. Dieser ist doch sicherlich kurz vor Grenzübergang machbar. Wir recherchieren vorab im Internet, können aber nichts Handfestes finden. Nun gut, wird sich vor Ort schon klären! War doch schließlich auch bei der Einreise nach Bulgarien auf rumänischer Seite ein Testzelt mit Personen im Ganzkörperanzug anzutreffen und so das notwendige Übel problemlos und schnell erledigt.

Am Grenzübergang Bulgarien / Griechenland finden wir dann auch allerhand Cafés, Duty Free Shops und Wechselstuben. Während ordentlich Wasser vom Himmel fällt, fragen wir uns durch die verschiedensten Läden und Grenzposten, werden sogar angesprochen, ob wir Hilfe benötigen (ob man uns unser Unverständnis da bereits angesehen hat?).

Es hilft alles nichts, eine Möglichkeit für die Durchführung des Tests gibt es dort einfach nicht! Letztlich bleibt uns nichts anderes übrig als zurück in die nächst größere Stadt mit einem Krankenhaus zu fahren. Der Tag ist bereits ein paar Stunden alt und es ist Sonntag. Somit kommt es, wie es kommen muss, die beiden Labore im Krankenhaus sind für diesen Tag bereits geschlossen und die Einreise nach Griechenland muss leider auf den Folgetag verschoben werden.

Die Stellplatzsuche gestaltet sich erstmal etwas schwierig, es ist weiter kalt und regnerisch und eigentlich wollten wir an diesem Abend bereits an der Mittelmeerküste bei Thessaloniki stehen. Zudem müssen wir die bulgarische Maut um die Mindestdauer von 7 Tagen verlängern, da dies der letzte Gültigkeitstag unserer Monatsvignette war.

So zeigt sich spannenderweise mal wieder, wie sich ein Tag total gegensätzlich zu dem entwickelt, wie man es noch am Morgen vermutet hätte 😉 Letztendlich manchen wir das Beste daraus und kommen so nochmal in den Genuss der bulgarischen Küche beim abendlichen Besuch einer Mehana.

Der nächste Tag überrascht uns mit ordentlich Schneefall, ansonsten läuft zum Glück alles nach dem für den Vortag gedachten Plan.

 

Vor der Weiterreise nach Griechenland schauen wir uns ein bulgarisches Krankenhaus von Innen an. Zum Glück nur für den notwendigen Schnelltest! 🙂

 

Mit dem entsprechenden Testergebnis dürfen wir nach gut 90 Minuten Wartezeit und Prüfung aller Dokumente die innereuropäische Grenze letztendlich passieren und fahren an diesem Tag bis Thessaloniki. Dort finden wir einen Stellplatz unweit des Meeres mit Blick auf die Stadt und den Hafen.

An Thessaloniki grenzt direkt ein Nationalpark. Von unserem Stellplatz aus unternehmen wir mehrere ausgedehnte Spaziergänge und entdecken so neben vielen verschiedenen Wasservögeln auch Flamingos! Eine große Überraschung, hätten wir diese doch eher in Florida vermutet 😉

Dank verschiedener Infotafeln lernen wir einiges dazu, so gibt es in Europa (v.a. Frankreich, Türkei, Griechenland) mehrere Gebiete in denen Flamingos ganzjährig anzutreffen sind.

 

 

Flamingos unweit von Thessaloniki.

 

Die Jungvögel besitzen noch nicht das charakteristisch pinke Federkleid.

 

Das nasskalte Wetter holt uns bald wieder ein und so fahren wir zügig weiter in Richtung Süden.

Beim ersten Teilstück versuchen wir uns noch auf der mautpflichtigen Autobahn, stellen aber sehr schnell fest, dass dies ordentlich zu Buche schlägt (100km rund 15 Euro). Die einzelnen Teilabschnitte werden von verschiedenen privaten Betreibern abgerechnet. Die meisten davon ziehen eine Höhengrenze bei 2,2 Meter, wodurch wir mit unserem Reisemobil an den Mautstationen ungefähr das Dreifache eines normalen PKW bezahlen müssen. So tingeln wir, wie bereits aus den anderen Ländern gewohnt, den Großteil der Strecke abseits der Autobahnen weiter.

Dies führt uns in ungeahnte Höhen und beschert uns tatsächlich noch einen Winterspaziergang auf griechischem Boden bei rund 10cm Neuschnee. Kaum zu glauben, dass Sophia keine 3 Tage später, dank der nun warmen Temperaturen schon vor dem Frühstück, ein Bad im Mittelmeer nehmen wird. 😀

 

Plötzlich Neuschnee von über 10 Zentimeter!

 

Von den Schneebergen an’s Meer. Die Temperaturen laden zu einem ersten Bad ein. 🙂

 

Unser Ziel dieser Fahrt in Richtung Süden ist die Peloponnes, genauer gesagt die Halbinsel Methana. Dort haben wir uns für die Feiertage und den Jahreswechsel ein kleines Apartment gemietet. Auf Grund der Hanglage, in einem kleinen Ort, genießen wir die ganze Zeit über einen grandiosen Blick über die Meeresbucht und dies dank absoluter Nebensaison mit viel Ruhe und Beschaulichkeit.

 

Die folgende Galerie lädt zu unseren Eindrücken während dem Jahreswechsel ein. Ein Klick darauf genügt:

 

Das Apartment ist mit einer kleinen Küchenzeile ausgestattet. Was an Utensilien fehlt holen wir einfach aus unserer Fahrzeugküche dazu. So wird diese Zeit auch kulinarisch ein richtiges Highlight. Ob Stollen, gebrannte Mandeln, Pfannenpizzen, veganer Braten, Käsefondue oder Geburtstagskuchen. Es fehlt uns an nichts! 😉 Auch die Idee, Orangenmarmelade zu kochen, setzen wir um und so werden es letztendlich ganze vierzehn Gläser dieser Zitrusköstlichkeit.

Hier versuchen wir uns auch zum ersten Mal an einer Radtour zusammen mit Tenio! Wird das zweirädrige Gefährt zuerst noch skeptisch beäugt, dauert es nicht lang und unser „Frechfratz“ zieht an wie ein Hilfsmotor. Fortan kann sich eine/r von uns über 1 HS (Hundestärke) extra freuen, was besonders bei Steigungen durchaus von Vorteil ist. 😉

Die neue Fortbewegungsart macht es uns ab da auch leichter, die für Tenio empfohlene Tagesdistanz von 10-15 Kilometer zurück zu legen 😀

So kommen wir gut auf der Halbinsel herum und entdecken viele schöne Ecken, welche zum längeren Verweilen einladen. Wie gut das wir, mittlerweile seit über einem halben Jahr, auf vier Rädern zuhause sind!

Diese parken wir, nach den knapp zwei Wochen im Apartment, daher nur 5 Minuten Fahrtstrecke entfernt, nun direkt am Meer. Hier und an einem weiteren Stellplatz im Norden der Halbinsel, verbringen wir weitere zwei Wochen in einem absolut erholsamen Urlaubsmodus! Die Temperaturen steigen teils auf bis zu 18 Grad und lassen uns so einige Tage im T-Shirt verbringen.

 

Für weitere Eindrücke aus Methana klickt gerne auf die folgende Galerie:

 

Wach rüttelt uns erst eine Info von einem schweizer Pärchen, welche wir in Bulgarien kennen gelernt hatten und mit denen wir weiter in Kontakt per E-Mail stehen.

So wie wir haben die beiden dort einen vierbeinigen Weggefährten aufgenommen und wollen ebenso weiter in die Türkei reisen. Da man dadurch den EU-Raum verlässt, benötigen Hunde zur Wiedereinreise eine Bestätigung der Antikörper aus der Tollwut-Impfung.

Dachten wir bis zu diesem Moment, die notwendige Blutuntersuchung wäre wie in Deutschland innerhalb einer Woche erledigt, erfahren wir so, dass dies in Griechenland rund 4 Wochen, teils bis zu 6 Wochen dauern kann.

Zwei erste Telefonate mit griechischen Tierärzten geben die Gewissheit, es führt kein Weg an der langen Bearbeitungszeit vorbei. In ganz Griechenland gibt es nur ein Labor für diese Untersuchung!

Daher geht es für uns direkt am darauffolgenden Tag zur nächst gelegenen Tierärztin um die unumgängliche Blutabnahme bei Tenio durchführen zu lassen. Dass dies der Beginn einer kleinen Odyssee mit knapp 20 Telefonaten, zig Terminen und einigen Begegnungen mit der griechischen Bürokratie bedeuten würde, war uns da so noch nicht bewusst…

Daher bleiben wir in Griechenland länger zu Gast als ursprünglich geplant. Ungewollt, aber sicher nicht zu unserem Nachteil, begeben wir uns daher wieder in den Urlaubsmodus und fahren in Richtung Küste. 😉

 

Lasst euch überraschen, was wir in Griechenland noch so entdecken werden… diese Blütenstauden der Agaven haben uns schon mal staunen lassen! 🙂

 

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7 Kommentare

  1. Diepold Robert

    Servus aus Neusäss

    Grüsse aus dem schönen Neusäss und viel Spass noch !!!

    • Stark von dir zu hören, geehrter Herr Diepold! 😉 Ein schönes Wochenende und viele Grüße, an dich und die Kollegen, aus Pamukkale in der Türkei. 🙂

      • Heidrun Schumitz

        Ihr Lieben, die Flamingo-Fotos sind ein Traum! Beim Betrachten der wunderschönen Meeresbuchten habe ich daran gedacht, Sophia, dass deine Großmutter Esther mit guten 50 Jahren alt anhand von selbst aufgenommenen Fotos der Peleponnes, deines Onkel Udos 2. Heimat, mit der Ölmalerei begonnen hat.
        Wie es klingt, habt Ihr die Hürden der bürokratischen Notwendigkeiten mit großer Gelassenheit genommen ;)!
        Gute Reise weiterhin! Heidrun

        • Vielen Dank für deine tolle Rückmeldung zum Beitrag und den Fotos! 🙂

          Spannend zu hören, wie Esther zur Malerei gekommen ist! Das zeigt mal wieder, dass es möglich ist, in jedem Alter Neues zu verwirklichen. 🙂

          Wir sind dann doch letztendlich gut durch die Unwägbarkeiten der Bürokratie gekommen. Mehr Details dazu im nächsten Beitrag. 😉

          Liebe Grüße und bis bald!

  2. Schön das es Euch gut geht Genießt die Zeit Grüße aus dem schönen Neusäß

  3. Vielen Dank für diesen humorvollen und wieder einmal reiselustmachenden Beitrag! 🙂 Wir freuen uns schon aufs Weiterlesen – beim nächsten Mußemoment – toll, dass der nächste Beitrag schon auf uns wartet! 😀
    Alles Liebe, Leni und Jakob

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