Der Frühling kommt – Griechenland blüht auf!

 

Wieder ab ans Meer heißt es für uns, nachdem die Blutprobe von Tenio auf dem Weg ins Labor ist. Aber halt, gleich „um die Ecke“ gibt es mit Epidauros eine archäologische Stätte zu besichtigen, welche auf Grund ihres Theaters sehenswert sein soll. Daher halten wir auf dem Weg vom Tierarzt zum Meer bei der antiken ehemaligen Heilstätte.

Der riesige Besucherparkplatz lässt gleich bei Ankunft erahnen, was hier zur Hauptreisezeit los sein muss. Nun Ende Januar lassen sich die parkenden Autos an zwei Händen auf dem gebührenfreien Parkplatz abzählen. Der ermäßigte Eintrittspreis in den Wintermonaten stimmt uns zudem freudig und lässt die an diesem Tag herrschenden kühlen Temperaturen von um die 5 Grad fast vergessen 😉

Während vom Großteil der Gebäude auf dem Gelände nur noch die Grundmauern stehen, ist das 2400 Jahre alte Theater faszinierenderweise erstaunlich gut erhalten. Dadurch und durch seine Dimension beeindruckt es uns sehr! Wir erklimmen die Tribüne des 12.000 Personen fassenden Theaters in aller Ruhe und komplett ohne andere Besucher. So lässt sich auch optimal die immer wieder genannte gute Akustik selbst austesten. Tatsächlich überträgt sich der Schall, ohne Verstärkung, von der Bühne bis in die obersten Ränge!

 

 

Wir verbringen danach ganz entspannt eine knappe Woche an einem schönen Platz zwischen Gemüsefeldern und Strand. Sobald die Sonne zum Vorschein kommt, reicht eine windgeschützte Ecke um es auch bei den aktuell kühleren Temperaturen draußen sehr gut aushalten zu können. Diese kühleren Tagestemperaturen bringen tatsächlich für einen kurzen Zeitraum sogar Minustemperaturen für die Nacht und leichten Schneefall – während man gleichzeitig das Meer rauschen hört. Eine spannende Erfahrung!

Klickt gerne auf die folgende Galerie um “reinzuhören”:

 

 

Als der Wasservorrat langsam zur Neige geht, machen wir uns wieder auf und fahren in das nördlich gelegene Nafplion. Die Hafenstadt besitzt drei alte Festungen und natürlich alle Vorzüge der Zivilisation.

Spätestens hier entdecken wir unsere Liebe für griechischen Backwaren. 😉 Hatten wir ja bereits kurz nach Einreise in Griechenland zu unserer Freude festgestellt, dass es hierzulande wieder in jedem Ort mindestens eine Bäckerei zu finden gibt. So „versüßen“ wir uns die kommenden drei Wochen in denen wir an verschiedenen schönen Stellplätzen in und um Nafplion die griechische Wintersonne genießen. Es wird sogar teils wieder so warm, dass man tapfer ein kurzes Bad im dem nun schon gut abgekühlten Mittelmeer nehmen kann.

Mit einem Klick auf das folgende Bild öffnet sich eine Galerie mit Bildern aus Nafplion:

 

 

Auf einer Fahrt außerhalb der Stadt entdecken wir zwischen unzähligen Orangenplantagen eine Fahrzeugwaage. Diese scheint wohl für die Erntefahrzeuge gedacht zu sein. Es ist niemand vor Ort, die Waage samt Digitalanzeige aber funktioniert.

Endlich die Gelegenheit, herauszufinden wie viel unser Reisemobil Silvio im Alltag tatsächlich wiegt! Bei der Wohnmobilabnahme im Juni letzten Jahres waren es 2645kg. Doch da waren die Schränke noch leer und keine Tanks für Wasser und den zusätzlichen Diesel der Standheizung verbaut. So schätzen wir nun das Gewicht inkl. Insassen auf rund 3,0to. und staunen nicht schlecht als die Anzeige der Waage das Ergebnis ausspuckt: 3160kg

Viel Luft bis zum max. zulässigen Gesamtgewicht von 3190kg haben wir somit also nicht mehr 😉

 

Langsam aber sicher rückt der genannte Tag für Tenios Laborergebnis näher. Wir bewegen uns daher wieder in die Richtung der Tierarztpraxis und besuchen auf diesem Weg Mykene. Die antike Festung und Stadt hatte ihre Blütezeit vor rund 3.500 Jahren. Von den ehemaligen Häusern und Palästen gibt es daher entsprechend viele Grundrisse zu „bestaunen“. 😉 Gut erhalten ist die Festungsmauer samt Eingangstor mit einem entsprechend alten Relief, welches zwei Löwen zeigt. Kommt man der Mauer näher, wird deutlich, wie riesig die für den Bau der Stadtbefestigung verwendeten Felsquader sind! Daher ist es nicht verwunderlich, dass diese auch Zyklopenmauer genannt wird. Besonders in Erinnerung werden uns die Gräber auf dem weitläufigen Gelände bleiben. So gibt es neben zwei „Grabringen“ auch richtige Grabkammern, welche wie überdimensionierte Bienenstöcke aufgebaut und teils noch intakt sind. Riesig und sehr beeindruckend!

Die folgende Galerie hält ein paar Eindrücke für euch parat:

 

 

Zwei Monate sind wir zu diesem Zeitpunkt bereits in Griechenland. Gut ausgeruht und neugierig auf neue Entdeckungen wollen wir gerne weiter in die Türkei reisen. Daran hindert uns nur „immer“ noch das nicht vorliegende Testergebnis der Blutprobe von Tenio. Nachdem die genannten vier Wochen für die Auswertung bereits um sind, telefonieren wir ab da täglich mit der Tierarztpraxis. Irgendwann liegt das Laborergebnis zumindest in digitaler Ausführung vor und wir sind mehr als erleichtert und guter Dinge, um schon bald mit einem kurzen Abstecher über Athen in Richtung Türkei fahren zu können.

Diese Vorstellung haben wir leider ohne die Hürden der Bürokratie gemacht! -.- Plötzlich muss das Laborergebnis von einem Amtstierarzt verifiziert werden! Bis dahin dachten wir, das kann in der Praxis erfolgen, in der auch das Blut abgenommen wurde. Dort hatte man den Leuten aber irgend „einen Floh ins Ohr gesetzt“ und uns blieb somit nichts anderes übrig, als wieder zurück nach Nafplion zu fahren. Unser Plan B, einfach einen anderen Tierarzt aufzusuchen, half uns bereits dem Ziel ein Stück näher zu kommen, konnte uns aber den Gang in die Behörde nicht ersparen.

Eine versuchte telefonische Kontaktaufnahme vorab scheiterte an der Sprachbarriere. Englisch konnte oder wollte man nicht sprechen.

Daher stellten wir uns beim Eintreffen vor Ort bereits auf einen langwierigen oder alternativ erfolglos kurzen Nachmittag in griechischen Amtsgemäuern ein. Zu unserer Überraschung treffen wir dann auf eine Amtstierärztin, welche in München studiert hatte. Erleichterte die Kommunikation ungemein, aber nicht auf Anhieb das Erreichen unseres Tageszieles. Werden wir zuerst noch auf die Folgewoche vertröstet (schließlich muss eingehend geprüft werden, was die Türkei für Anforderungen stellt…), können wir letztendlich nach gut einer Stunde mit allen Unterlagen die Behörde wieder verlassen. So verlassen wir am gleichen Abend wieder Nafplion und fahren noch die halbe Strecke bis nach Athen.

 

Dort treffen wir zusammen mit frühsommerlichen Temperaturen um die 20 Grad ein. Mit Blick auf die Akropolis und auf das Häusermeer Athens genießen wir einen ersten Kaffee, bevor wir im grünen Herzen Athens, dem Philopappos-Hügel, einen ausgedehnten Spaziergang unternehmen. Tags drauf führt unser erster Weg in den Waschsalon und weiter in einen Laden für Bioethanol. War bisher der „Treibstoff“ für unseren Spirituskocher nur sehr schwer erhältlich, können wir hier auf 5L Kanister zurückgreifen.

Der Geschichte und den bedeutendsten Gebäuden kommen wir während einer 2,5-stündigen Führung durch die Stadt näher. Wie auch in Ljubljana gibt es auch hier eine „Free Walking Tour“ auf Spendenbasis. Ein tolles Konzept, bei dem Einheimische den Touristen ihre Stadt zeigen. Wir haben mit einem studierten Archäologen einen begeisterten und wissensstarken Guide und erleben die Führung als gelungenen Abschluss für unsere Zeit in Athen.

Klickt auf die folgende Galerie um ein paar unserer Eindrücke aus der Hauptstadt Griechenlands zu sehen:

 

Gerne hätten wir eine Fähre von Athen nach Izmir in der Türkei genommen. Schließlich liegen diese beiden Städte geographisch auf gleicher Höhe. Doch leider sind die Fährverbindungen zwischen den beiden Ländern aus politischen Gründen seit mehreren Jahren eingestellt. So sind es gut 1.000 Kilometer, die vor uns liegen um an die türkische Grenze zu kommen. Mit dem Blick in Richtung Halbmond fahren wir neuen Abenteuern entgegen und freuen uns, euch bald aus dem Orient berichten zu dürfen! 🙂

 

 

Weltenleben.de Grüße

von Chris&Sophia

 

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8 Kommentare

  1. Liebe Sophia, lieber Chris,
    ihr seht ja immer glücklich aus auf den Bildern…..
    Die Fotos sind beeindruckend und nehmen mich innerlich mit auf eure Reise. Kaum vorstellbar, dass das Theater 2400 Jahre alt ist. Eine unvorstellbare Dimension der Jahrhunderte…..
    Eure Frühstücksplätze sind zu beneiden….
    Schöne Zeit auf der nächsten Etappe und mit eurem Hund….
    Alles Liebe
    Angelika

    • Liebe Angelika,
      wir freuen uns immer sehr über deine Nachrichten und Gedanken! Vielen Dank 🙂

      Das Theater in Epidaurus wird sogar heute noch für die ein oder andere Aufführung genutzt und dann füllen sich die Zuschauerränge komplett.

      Schön, dass du uns auf der Reise begleitest! Bis zum nächsten Beitrag mit lieben Grüßen und schönen Frühlingstagen für dich! 🙂

      Sophia & Chris

  2. Heidrun Schumitz

    Ihr Lieben, durch deinen, Sophia, Onkel Udo, dessen 2. Heimat bei Nafplion war, habe ich genau diese Stätten vor ca. 45 – 35 Jahren intensiv kennen- und liebengelernt. Manche tief versunkene Erinnerung kam, versehen mit einer Prise Nostalgie, beim Betrachten Eurer schönen Bilder wieder zum Schmecken hervor und wurde frisch gewürzt mit eurer sichtbaren Freude, mit der Ihr auch die zunächst ungenießbar scheinenden Hindernisse auf Eurem Weg leicht zu schlucken und gut zu verdauen scheint.

    Weiterhin fein mundende und gut nährende Erlebnisse wünscht Euch Eure Mama-Heidrun

    • Dein literarisch / poetischer Beitrag hat uns sehr erfreut! 🙂

      Auch wir finden den Gedanken immer sehr spannend, wenn Familienmitglieder oder Bekannte diese schönen Ecken, welche wir nun selber entdecken dürfen, bereits mit eigenen Augen vor teils langer Zeit gesehen haben!

      Liebe Grüße
      Sophia & Chris

  3. Caro Walgenbach

    Hallo liebe Sophia, lieber Chris,
    eure Erlebnisse und Eindrücke sind super schön.
    Die Foto‘s lassen einen daran sehr gut teilnehmen.
    Wir wünschen euch weiterhin eine super schöne Reise und viele Abenteuer.
    Passt auf euch auf.
    LG Caro und Flo

    • Schön von euch hier zu lesen! 🙂 Danke für das große Lob und die Wünsche! Möglichst entspannte Frühlingstage und schönes erstes Aufblühen im Garten wünschen wir euch.

      Liebe Grüße
      Chris & Sophia

  4. Wieder ein fantastischer Leseschmaus, sowohl sprachlich als auch die Bebilderung ein großer Genuss! Eine tolle geographische wie auch zeitliche Reise, diese Dimensionen sowohl in Epidauros als auch Mykene verschlagen uns die Sprache! Jakob wäre noch an einer Hörprobe eurer “Aufführung” in Epidauros interessiert. 😉 Und das Meer lässt Urlaubsgefühle erwachen.
    Vielen Dank euch beiden und alles Liebe!
    Leni und Jakob

    • Vielen Dank euch für diese schöne Rückmeldung 🙂
      Wir haben tatsächlich etwas in Epidaurus aufgenommen, allerdings sind da die menschlichen Ohren leistungsfähiger als die modernen Endgeräte… 😉 Aber wir lassen euch unsere Privataufnahme gern zukommen!

      Viele Grüße

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