I feel S-love-nia

Heute nehmen wir euch mit durch Sloweniens Hauptstadt Ljubljana und den Osten des Landes.

Wie bei den Bildern der letzten beiden Slowenien-Berichte zu sehen war, haben wir seinen Westen als eine überwiegend naturreiche Landschaft erlebt – große ausgedehnte Laub- bzw. Mischwälder, Berge und Hügel. Außerdem nur vereinzelte kleine Städtchen und Dörfer, eher kleinbäuerliche Landwirtschaft und dazu meist ungemähte Sommerwiesen und -wegesränder, auf denen bunte Blumenflecken schön blühen.

Dieses Bild ändert sich jedoch umso mehr, je weiter wir gen Osten kommen. Es scheint fast, als ob mit Ljubljana auch ein landschaftlicher Wendepunkt zustande kommt. Aber dazu später mehr. Diese Veränderung lehrt uns persönlich einmal mehr, wie lohnend und spannend es ist, Länder möglichst weitläufig zu bereisen, um so viele Facetten wie möglich zu entdecken und dem Land keinen vorschnellen „Stempel“ aufzudrücken.

 

Ljubljana bedeutet „die Geliebte“ und ist für eine Hauptstadt ungewöhnlich klein und zugleich angenehm überschaubar. Sloweniens Hauptstadt ist nur von ca. 290.000 Menschen bewohnt und dadurch ist das meiste Sehenswerte auf recht kurzen Wegen zu erreichen. Für uns kommen hier wieder unsere Klappfahrräder zum Einsatz 🙂 Wir erkunden erst auf eigene Faust Teile der schönen Innenstadt und entdecken einen großen Marktplatz mit täglichem Trubel und am Rande davon „Mlekomate“, bei denen man sich selbst frische Milch abfüllen kann.

Nachmittags nehmen wir an einer der „Free Tours“ teil, die auf Spendenbasis Stadtführungen zu verschiedenen Themen und Bereichen anbieten. So lernen wir hier die Altstadt samt Burg besser kennen und erfahren einiges an Hintergrundinfos zum Thema „Leben im Mittelalter“. Der Blick vom Burgberg aus ist allerdings leider nicht so schön, wie erhofft: Aufgrund der typischen Hügellage der Burg, der die Stadt überragt, sind vor allem Hochhäuser von hier oben zu sehen. Trotzdem lohnt der Weg hoch, der an vielen mittelalterlichen Häusern vorbeiführt.

Auch ist ein sehr großer und vielfältig gestalteter Stadtpark recht nahe am Altstadtkern gelegen, bei dem es sich gut erholen und durchatmen lässt. Und den kostbaren Moment genießen, einer alten Dame beim Eichhörnchen füttern zuzuschauen 🙂

 

Zum Ansehen der Galerie auf das Bild klicken:

 

 

Wie erwähnt, verändert sich das Landschaftsbild nach Ljubljana nach und nach: Die Landschaft im Osten ist vergleichsweise flach und v.a. das landwirtschaftliche Bild wandelt sich sehr – riesige Maisfelder erstrecken sich über weite Strecken. Dazwischen kleinere und größere Ortschaften, schon auch noch mit charaktervollen älteren Häusern, aber auch immer mehr mit reizlosen Neubauten und akkurat gemähtem Rasen – der dann natürlich in der Sommerhitze sorgfältig wassergesprengt werden muss 😉 Schade eigentlich. Das erinnert uns doch stark an viele Gegenden der bayerischen Heimat im Münchner und Augsburger Umland. Da scheint dann auch die viel zu lesende „Naturverbundenheit“ der Slowenen neueren und lebensfeindlicheren Idealen gewichen zu sein.

Trotz dieser Aspekte lohnt eine Reise durch diesen Landesteil – wenn auch nicht aus dem landschaftlichen Naturaspekt heraus, dann doch aufgrund der zahlreichen Städtchen mit interessantem Altstadtkern aus Mittelalterzeiten und oftmals auch Burgen bzw. Burgruinen.

 

Wir entdecken auf verschiedenen Wegen in Stadt und Land immer wieder Möglichkeiten, um lokales Gemüse an kleineren Verkaufsständen und Hofläden zu erwerben. Trotz Sprachbarrieren haben wir und der Gegenpart viel Spaß dabei und wir bekommen sogar auch einmal eine hausgemachte Marmelade auf den Einkauf obendrauf geschenkt 🙂

 

Unsere Wege hinter Ljubljana führen uns unter anderem an der sehr gut erhaltenen Burgruine Žužemberk vorbei, die wir kostenfrei bestaunen können. Außerdem geht es zum Örtchen Kostanjevica na Krki am gleichnamigen Fluss Krk, der sich wie ein breites träge dahinfließendes Band durch große Teile Ostsloweniens zieht. Der Ort selbst ist die „älteste und gleichzeitig kleinste Stadt Sloweniens“ (703 Einwohner 🙂 ), wie man vielfach lesen kann. In der Nähe gibt es ein sehr schön wiederaufgebautes ehemaliges Zisterzienser Kloster, dass allerdings bereits seit ca. 300 Jahren nicht mehr als Kloster genutzt wurde.

Besonderes Highlight dieser Ost-Tour ist für uns persönlich die Altstadt des Städtchens Ptuj. Hier finden wir eher kleine Gassen, sehr schöne alte Häuser und viele Cafés und Restaurants an den Straßen entlang, was ein sehr gemütliches und einladendes Bild abgibt. Besonders schön ist auch die Burg, die auf einem Hügel über der Altstadt thront, und die sogar in weiten Teilen kostenlos besichtigt werden darf.

 

Auch hier wieder auf das Bild klicken, um zur Galerie zu kommen:

 

 

Und was uns wirklich oftmals genau hinschauen und staunen lässt, sowohl in Ljubljana als auch in den anderen Städtchen: Die Überlegung, ob dieses oder jenes Haus wohl noch bewohnt sein mag…? Besonders oft lässt es sich hier bei älteren und ehemals prachtvollen Häusern rätseln: Stuckverzierungen und ehemals aufwendige Fassaden sind noch erkennbar, allerdings blättert die Farbe in großen Stücken ab, Stuck und Putzstücke sind schon herausgebrochen, Risse in den Wänden, schief hängende Fensterläden oder Jalousien und sogar das ein oder andere Loch im Fensterglas in manchen Stockwerken – und doch ist ein Großteil dieser Häuser zumindest teilweise bewohnt! So kann man dies recht eindeutig, wenn auch erst auf den zweiten Blick, erkennen durch z.B. schöne Gardinen und Topfpflanzen im Inneren der Räume, gepflegte Briefkästen oder geschmückte Eingänge.

Was führt wohl dazu, dass es hier so ist, wie es ist? Ist das Äußere den Bewohnern einfach nicht so wichtig und wird daher vernachlässigt? Soll man den Häusern bewusst ihr Alter ansehen und darüber als Betrachter*in noch mehr staunen? Stehen die Häuser unter Denkmalschutz und dürfen daher nicht groß äußerlich verändert werden? … Wir wissen es nicht und können nur mutmaßen. Und uns von der vergänglichen Pracht der Häuser für kurze Augenblicke in ehemalige Zeiten entführen lassen. Und uns freuen, diese einmaligen Besonderheiten mit wachen Augen zu sehen und mit viel Zeit und Muße entdecken zu dürfen.

 

Stadthaus in Kostanjevica na Krki – unserem Eindruck nach durchaus bewohnt 🙂

 

Bewohnt oder verlassen? Man weiß es nicht genau… (Maribor)

 

So verlassen wir schließlich nach über 4 Wochen das kleine, aber sehr vielfältige und abwechslungsreiche Slowenien.

Auf zu neuen Eindrücken und Abenteuern! 🙂

Beim nächsten Beitrag könnt ihr uns in dieses Land folgen – wer kann erraten, welches es ist? 🙂

 

 

Weltenleben.de Grüße von Sophia und Chris

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4 Kommentare

  1. Heidrun Schumitz

    Lieben Dank Euch beiden für die anschaulichen, informativen und anregenden Texte und schönen, gut beschriften Bilder!
    Es ist mir eine große Freude, auf diese Art und Weise von Euch “mitgenommen” zu werden und Euch damit ein klein wenig auf Euren Abenteuern begleiten zu können!
    Alles Gute weiterhin, Eure Mama-Heidrun

    • Hallo Heidrun,

      Vielen Dank für deinen lieben Kommentar, wir freuen uns sehr, dass dir der Beitrag so gut gefällt! Das spornt uns an, bald wieder in Tasten zu hauen 😉
      Schön, dass du uns begleitest!

      Viele liebe Grüße
      Christian und Sophia

  2. Günter und Christine

    Einfach wunderbar, Eure Berichte und Fotos! 🤗 Wir haben gerade ein wenig Werbung für Eure Seite bei unseren Facebook- und Instagram-Freunden gemacht und freuen uns sehr Euch heute zu sehen! 🤩

    • Hallo ihr Zwei! Da wir sind wir schon sehr gespannt, wer sich noch alles in unseren Verteiler eintragen wird 😉
      Danke für den tollen Empfang in Rumänien und den schönen Abend mit euch! 🙂 Genial, dass es geklappt hat!
      Viele liebe Grüße
      Chris und Sophia

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